Marte Meo heißt soviel wie „aus eigener Kraft etwas erreichen“.
Dieses Motto umreißt die Grundidee des von Maria Aarts in den Niederlanden entwickelten Arbeitsmodells von Entwicklungsförderung und -unterstützung. Sie wird erreicht durch eine planvolle Gestaltung von Kommunikationsprozessen zwischen Eltern/Betreuern und Kindern. Marte Meo kann bei allen Problemstellungen, bei denen es um eine Verbesserung der Eltern-Kind-Beziehung geht, angewendet werden.
Grundlagen/Ziele
Die neue Entwicklungspsychologie hebt hervor, dass Eltern über ein breites Repertoire intuitiver Verhaltensweisen verfügen, die es ihnen ermöglichen, die Entwicklung ihrer Kinder auf natürliche Weise zu fördern und zu unterstützen. Das Marte Meo Arbeitsmodell nutzt diese natürlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten, um Kommunikationsprozesse zu ermöglichen, zu erleichtern sowie Schwierigkeiten in der Interaktion vorzubeugen bzw. zu verändern. Eltern sollen Informationen darüber erhalten, wie sie Entwicklungsförderung in konkrete Handlungsschritte umsetzen können. Ziel ist der Erwerb von neuen elterlichen Fertigkeiten im alltäglichen Umgang mit dem Kind, die die Eltern befähigen, positiv zu lenken und gleichzeitig in einem guten Kontakt mit den Kindern zu sein.
Methode/Vorgehen
Mit den Eltern werden normale familiäre Alltagssituationen (Mahlzeiten, Spielsituationen, Hausaufgaben etc.) ausgewählt, die vom Berater dann vor Ort in kurzen Sequenzen mit der Videokamera aufgezeichnet werden. Der Berater analysiert die Clips und lädt die Eltern zu einem Beratungsgespräch ein, in dem er gemeinsam mit ihnen die Filme anschaut, bespricht und spezifische, an den Bedürfnissen des Kindes orientierte Veränderungsvorschläge macht. Diese versuchen die Eltern in der Folgezeit zuhause umzusetzen. Dann wird eine erneute Aufnahme, Analyse und Besprechung der gleichen oder anderer Situation durchgeführt. Dieser Zyklus kann sich mehrere Male wiederholen, bis die mit den Eltern erarbeiteten Beratungsziele erreicht sind.