Am 15. Januar 2019 lud der AWO Kreisverband zum Neujahrsempfang in das Haus Rahenkamp. Mehr als 100 Gäste waren der Einladung gefolgt. Der Ehrenvorsitzende Ernst Schwanhold entschuldigte den eigentlich vorgesehenen Gastredner Boris Pistorius. Der niedersächsische Innenminister war an diesem Abend in Hannover gefragt, denn kurz zuvor hatte der Verfassungsschutz die Partei AfD zum Prüffall erklärt.
Im Jubiläumsjahr „100 Jahre AWO“ sei die soziale Organisation weiter wertvoll und wichtig, sagte Herr Schwanhold mit Blick darauf, dass 45 Prozent der Bevölkerung konfessionslos sind und anderen Glaubensrichtungen angehören. Der Ehrenvorsitzende rief die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO ebenso sie die Gäste dazu auf, sich weiter für Solidarität, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit stark zu machen.
Geschäftsführerin Annegret Brockfeld erinnerte an die AWO-Gründerin Marie Juchacz. Am 19. Februar 1919 hatte die Sozialdemokratin als erste Parlamentarierin nach der Einführung des Frauenwahlrechtes in der Weimarer Nationalversammlung gesprochen. Zu den ältesten Einrichtungen in der Region gehöre das 1923 gegründete Kindererholungsheim Werscherberg auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Bissendorf. „Von Arbeitergroschen geschaffen für Arbeiterkinder“, so hatte es Elisabeth Frerichs formuliert, Gründerin der AWO in der Region Weser-Ems. Frau Brockfeld schlug eine Brücke in die Gegenwart: Wir versuchen immer noch, mit wenig Geld vielen Leuten zu helfen.“