Am 14. März 2018 in der Lagerhalle

Geschichten aus dem Leben

Kinder der Gastarbeiter erzählen

Osnabrück. Ihre Geschichten berühren, erheitern und machen nachdenklich. Auf Einladung des AWO-Kreisverbandes Region Osnabrück in Kooperation mit der AWO Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer lasen fünf Mitglieder des Berliner Autoren-Kollektivs „Daughters and Sons of Gastarbeiters“ in der Osnabrücker Lagerhalle Geschichten aus dem prallen Leben. Um sich seinen Traum von einem roten Traktor zu erfüllen, ging Cicek Baciks Vater in den 1970er Jahren als Gastarbeiter in die Bundesrepublik. Er wurde tatsächlich Besitzer eines roten Traktors, den er aber in der Heimat nie einsetzen konnte. Nicht minder rührend beschrieb Ok-Hee Jeong ihre Gefühle, als sie nach drei Jahren Südkorea verließ und in Deutschland die ihr fremd gewordene Mutter erstmals wiedersah. Wolfgang Farkas ließ das Leben seines ungarischen Großvaters Revue passieren, und Zoran Terzic schilderte die jährlichen Autoreisen seiner Familie nach Jugoslawien und wieder zurück. Shlomit Tulgan erzählte aus ihrer Kindheit als „Türkengöre“ in Westberlin, deren kommunistische Eltern auch im damaligen Ostblock missionieren wollten und sie zur „sechssprachigen Legasthenikerin“ werden ließen. Die Lesung fand anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt und wurde vom der Stadt Osnabrück und der Aktion Mensch unterstützt.